Wie gesagt, wusste ich, dass es abends mit einem Gottesdienst beginnt. Die Stunden davor waren eher unspektakulär: hauptsächlich las ich oder saß im Hof und half bei der Essenszubereitung. Dann sollte es um 7 mit der Kirche los gehen. Wir fuhren mit einer halben Stunde Verspätung - also so gut wie pünktlich - zum Schulgelände, auf dem unter freien Himmel der Gottesdienst stattfinden sollte. Der Gottesdienst hob sich nicht groß von den anderen ab, nur das er ungefähr eine Stunde kürzer war, was ich aber nicht sonderlich schlimm fand. Dann ging es auch schon mit dem Auto (sieben Leute und ein Hund verteilt auf fünf Plätzen, sehr gemütlich) wieder zurück. Zu Hause angekommen wurde schnell ein Grill herbei geholt und Hähnchen erwärmt, sodass jeder noch ein Stück zu Essen bekam. Es hätte mir auch ganz gut geschmeckt, hätte ich nicht das Gefühl gehabt, dass gerade eine Bombe in meinem Mund explodiert. Die Ghanaer lieben nämlich scharfes Essen, und mit scharf meine ich wirklich, wirklich, wirklich scharf. Man müsste eigentlich ein neues Wort erfinden, um die Schärfe auszudrücken, wie ich finde! Also begnügte ich mich lieber mit einem schwarzen Tee, der immer mit gaaaanz viel Zucker und Milchpulver gemacht wird. Der schmeckt wenigstens.
Wir, das heißt Jo, Jeff, Jesse, Daddy, Mama & Dada, Jessica, Esther, Sami, Festilla, Samuel, Henri und ich, saßen draußen unter dem Wellblech und feierten Weihnachten. Und das war auch ganz ohne Geschenke richtig schön. Alle hatten gute Laune und Mama fing immer wieder an Weihnachtslieder zu singen. Uns versuchte sie auch zum Mitsingen zu bewegen, leider (oder in meinem Falle zum Glück der anderen) erfolglos. Aber das tat ihrer Laune auch keinen Abbruch und sie trällerte fröhlich weiter. So verbrachten wir bis um 12 ein paar schöne Stunden, bis dann nach und nach alle ins Bett gingen. Henri und ich holten uns noch ein Getränk und quatschten ein bisschen, bis wir schließlich vor gut einer halben Stunde auch auf unsere Zimmer verschwanden.
Festilla, ich und Esther |
Die Boys: Jesse, Sami, Jeff und Samuel |
Scharf, schärfer, ghanaisches Essen |
Jessica und ich, wundert euch nicht über meine lange Kleidung, ich hab schon wieder eine leichte Erkältung :D |
Merry X-mas: ohne Schnee, ohne Minusgrade. |
Und nun merke ich gerade, wie ich doch ziemlich müde bin. Also endet an dieser Stelle mein Eintrag, denn ich werde nun Wasser aus meiner Wassertonne holen (es gibt schon wieder Wasserausfall) und dann meine Zähne putzen und eeendlich schlafen. ... wäre da nur nicht dieser doofe Hahn, der schon wieder gefühlte drei Meter vor meinem Fenster zu krähen anfängt. Sollte der nicht schlafen?! Eins steht fest: es wird nicht mehr lange dauern, dann heißt es Auge um Auge, Zahn um Zahn mit dem Hahn! Ich hab's ja auf friedlichen Wege mit ihm versucht, aber er scheint es einfach nicht zu verstehen.
Oh super, gerade fängt auch noch eine Ziege vor meinem anderen Fenster zu mähen an. Wenn es wirklich einen Gott gibt, wie hier fast alle glauben, sitzt der bestimmt gerade im Himmel und lacht sich über meine Situation kaputt.
Oh super, gerade fängt auch noch eine Ziege vor meinem anderen Fenster zu mähen an. Wenn es wirklich einen Gott gibt, wie hier fast alle glauben, sitzt der bestimmt gerade im Himmel und lacht sich über meine Situation kaputt.
Hoffentlich könnt ihr geräuschfrei schlafen,
Gute Nacht.
Nono
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