Kurz vornweg: nicht erschrecken, ihr befindet euch immer noch auf meinem (also Nonos) Blog. Ich habe ihn nur mal einen neuen Anstrich verpasst und ich finde, so sieht er viel schöner aus. Aber nun zum heutigen Thema, der Ramadan.
Da sowohl das Christentum, als auch der Islam im Norden Ghanas aufeinander prallen, komme ich unweigerlich mit beiden Religionen in Kontakt. Natürlich bin ich dem Christentum stärker und öfter ausgesetzt, da ich in einer Pastorenfamilie wohne und jeden Sonntag die Kirche besuchen sollte. Dennoch entgehen mir die fremden Schriftzeichen mancher Läden, das typische Kopftuchtragen einiger Frauen, das Ausbreiten des Gebetsteppichs mit anschließenden Gebet, die vielen kleinen Moscheen und der damit verbundene, mehrmals täglich klingender Ruf des Muezzins nicht. Schon oft habe ich das Gebetsritual von Muslimen beobachtet. Das vorige Waschen der Körperteile gehört genauso dazu, wie das spätere Einnehmen von verschiedenen Körperhaltungen während des Aufsagens des Gebets. Gerade wenn ich in Wa bin, wo schätzungsweise mehr Muslime als Christen leben, kann ich diesen Akt der Gotteszuwendung besonders oft beobachten.
Durch diesen Einfluss der islamischen Welt bekam ich auch unschwer mit, dass der Fastenmonat Ramadan immer näher rückte. Ich wusste ich nicht nur, dass er am 18. Juni begann, nein, ich entschied mich auch dazu, fleißig mitzufasten.
Doch um was handelt es sich bei den Ramadan eigentlich? Zugegeben, diese Frage musste ich mir auch erst einmal stellen. Ich wusste, dass es sich um ein von den Muslimen praktizierten Fastenmonat handelt, der sich jedes Jahr um ein paar Tage verschiebt und zur Ehrung Allahs dient. Das war es aber auch schon so ziemlich. Deswegen machte ich mich im Internet ein wenig schlau und fand ein paar ganz Interessante Fakten heraus:
Die Wortbedeutung von Ramadan: „Ramadan ist Arabisch und wird von der Wurzel ramida oder arramad abgeleitet, was "brennende Hitze und Trockenheit", speziell des Bodens bedeutet. Aus der gleichen Wurzel kommt ramdaa - sonnengebrannter Sand. Dies deutet auf das Hitzegefühl im Magen hin, das vom Durst erzeugt wird. Manche erklären auch das damit, dass der Ramadan die Sünden ausbrennt wie die Hitze den Boden. Im Ramadan sind Herz und Seele für die Anbetung und das Gedenken an Gott empfänglicher, so wie Sand und Steine für die Hitze der Sonne. So hilft der Ramadan dem Gläubigen sich neu zu formen und seine physischen und geistigen Veranlagungen und Verhalten zu erneuern. (in Türkisch: Ramazan; das "z" wird wie ein "s" in "sonne" geprochen.)“
Beginn der Fastenzeit: „Der Ramadan ist der neunte Monat im islamischen Mondkalender. Im Gegensatz zur üblichen Praxis der Verwendung des Sonnenkalenders benutzen die Muslime einen reinen Mondkalender. So verschiebt sich der Monat Ramadan 10 oder 11 Tage pro Jahr nach vorne und durchschreitet allmählich alle Jahreszeiten.“
Bräuche während des Ramadans: „Das Fastenbrechen wird gewöhnlich mit einer Dattel oder einem Schluck Wasser durchgeführt, während das folgende vom Propheten Muhammad (s) überlieferte Bittgebet gesprochen wird: ”O Allah, um Deinetwillen habe ich gefastet und an Dich geglaubt und mit Deiner Versorgung breche ich das Fasten. Im Namen Allahs, des Allbarmherzigen, des Gnädigen”, dann wird das Abendgebet verrichtet. Erst danach werden dann die eigentlichen Speisen gegessen. So wie der Prophet Muhammad (s) dies selbst durchführte, ist es Sitte während des Fastenmonats den ganzen Koran zu lesen.“ *²
Vielleicht ist ja nun, genauso wie ich, der ein oder andere ein bisschen schlauer als vorher, mich würde es freuen. Die Quelle der Zitate ist übrigens unten im Blog angegeben.
Und zum Schluss nochmal zu meinem eigenen kleinen Fasten. Ich verzichte nur auf Essen während des Tages. Das heißt, dass ich jederzeit so viel trinken darf, wie ich will. Jedoch beschränke ich mich hierbei nur auf Wasser, egal ob kalt oder heiß. Sobald die Sonne untergegangen ist, also ab 7:15PM, darf ich auch schon wieder alles zu mir nehmen, was mein Herz begehrt (und was es in Ghana gibt). Kurz gesagt: die Herausforderung liegt darin, zwischen 5:00AM und 7:15PM nichts zu essen. Da ich jedoch eh immer bis mindestens 8:15AM schlafe (außer Sonntags wegen der wunderbaren Kirche), ist es gar nicht so schwierig, wie es sich vielleicht anhört. Mein Ziel ist es, bis zum Ende des Ramadans, also bis zum 17. Juli, tagsüber keine Nahrung zu konsumieren. Ob ich das wirklich aushalte, weiß ich noch nicht, heute ist ja gerade mal der dritte Tag. Da ich nicht gläubig bin, sehe ich das relativ locker. Somit werde ich auch sofort damit aufhören, sobald ich merke, dass es für meinen Körper nicht gut ist oder ich mich zu schlapp fühle.
Nun dann,
der nächste Post wird von meinen ersten Geburtstag in Ghana handeln. :)
Bis bald,
Nono
*² Quelle:
Autor unbekannt: Die Wortbedeutung von Ramadan, abgefragt am 20.06.2015, 5:35PM, http://www.vaybee.de/deutsch/channel/reise/die_wortbedeutung_von_ramadan.php
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