Freitag, 23. Januar 2015

Einmal an Accras Küste entlang, bitte!

Na, :)
wie versprochen hier nun der Eintrag über meinen Urlaub in Ghana.

Eines schönen sonnigen Tages schulterten Carlotta, Anna-Lena, Henri und ich unsere Rucksäcke und machten uns auf den weiten Weg nach Accra. Das heißt, dass es zuerst mal wieder mit dem Trotro nach Wa ging. Von dort fuhr dann abends um 6 der Bus nach Accra ab. Nach 12 Stunden Fahrt, es wurde auch langsam Zeit, konnten wir dann endlich den Bus in der Hauptstadt Ghanas verlassen. Der Morgen dämmerte gerade und mindestens zehn verschiedene Taxifahrer versuchten uns für eine Fahrt mit ihnen zu überreden, allerdings mit viel zu hohen Preisen. Etwas überfordert suchten wir zunächst einen ungestörten Ort auf und zückten unseren Reiseführer. Nach kurzer Diskussion stand fest: Taxi -ja, aber nicht mehr als 20 GHC. Der Preis lies sich ziemlich schnell herunter handeln, sodass es keine 20 Minuten mehr dauern sollte, ehe wir unsere Unterkunft betraten.
Als wir nun endlich da waren, schmissen wir unser Gepäck auf die Betten und bewunderten die Aussicht vor unserer Haustür: der große, weite Atlantik lag vor uns. Einfach perfekt! Aber zum Aussruhen und Bewundern war keine Zeit, wir wollten ja so viel wie möglich von Accra erleben. Also ging es direkt weiter zum Souvenir-Markt, der zu Fuß nur 10 Minuten entfernt war. Zu meiner großen Freude wurden dort auch Djemben verkauft, die natürlich gleich auf ihre Tauglichkeit mit einen kurzen Trommel-Rhythmus getestet wurden.
Als wir nach ca. drei Stunden mit dem Souvenir-Markt fertig waren, ging es gleich weiter zum Markola-Markt. Das war ein wirklich ein unvergessliches Erlebnis. Der Markt ist sooo riesig und so viele Sachen werden angeboten. Manches will man eigentlich lieber gar nicht sehen (wie zum Beispiel die Innereien von irgendeinem Tier), geschweige denn riechen. An jeder Ecke hat man wirklich einen anderen Geruch in der Nase: mal Gewürze, dann wieder Abgase oder verbrannter Müll, Fisch, Textilien, Cremes, Stoffe, Essen, ... Am besten man hat das selbst einmal erlebt, beschreiben lässt sich das schwer.
Der Abend rückte näher und wir wurden immer hungriger, deshalb machten wir uns wieder auf den Heimweg. Im Hostel angekommen zauberte ein einziger Blick in die Speisekarte ein Strahlen in unsere Gesichter. Was alles angeboten wurde! Pizza, Pommes, Falafeln, Eis, Burger, Salate -eeeendlich wieder richtig gutes Essen. Das sollten wir während unser Urlaub zwar öfter genießen dürfen, trotzdem hauten wir natürlich ordentlich rein.

Tschüss, Wa

Erster Eindruck von Accra

Der unberechenbare Atlantik

Sonnenaufgang - die Nacht hat ein Ende

Taj, das In-die-Kamera-kucken muss wohl nochmal geübt werden :D

Jaja, ich hoff' dem Papa von Nono gehts gut ;D

Unser wuuuunderbares Hostel "Rising Phoenix"

Die Sicht vom Zimmer aus

Insgesamt waren wir in Accra vier volle Tage, die seeehr stark vom shoppen geprägt waren. :D Aber natürlich nicht ausschließlich. So waren wir z. B. auch auf dem Leuchtturm von Accra, auf dem man die Umgebung ziemlich gut überblicken konnte. Ein anderes mal waren wir, nachdem wir ca 2-3 Stunden zu Fuß durch Accra gelaufen sind, richtig Pizza essen. Die Preise waren zwar für ghanaische Verhältnisse mega teuer, aber umgerechnet in Euro (das beruhigt immer ein bisschen das Gewissen) konnte man es sich mit ca 9€ pro Pizza schon mal gönnen. Nachdem wir 3x neu bestellen mussten, da immer ausgerechnet das, was wir uns herausgesucht hatten, gerade nicht da war, kam dann endlich die Köstlichkeit. Zu viert aßen wir zwei Pizzen und fühlten uns richtig wohl dabei.
Im Laufe der Tage statteten wir auch der großen Accra Mall einen Besuch ab. Das war vielleicht ein Erlebnis! Richtiges Fast Food gab es dort, und so viele weiße Menschen. Richtig ungewohnt! Ich fühlte mich zwischen den ganzen westlich geprägten Läden wie in eine andere Welt versetzt. Dabei kam mir aber diese "andere Welt" gar nicht so unbekannt vor: die Accra Mall unterscheidet sich nicht groß von den Shopping-Centern in Deutschland. Die Läden sind auch alle richtig teuer, da hilft auch das umrechnen in Euro nichts mehr. Leider. Somit verbrachten wir die meiste Zeit im Supermarkt. Was es da alles gab, wir waren richtig aus dem Häuschen: Kühlregale mit Jogurt, Wurst, Getränken aller Art, Fisch und Käse (-richtiger Käse, das muss man sich erst einmal vorstellen!). In der Süßigkeitenabteilung gab es sämtliche Schokoladensorten, die von Nuss bis Minze reichten. Sogar Chips, Salzstangen und Gummibärchen erblickten wir. Wir fanden Salat, Gurken, Brokkoli, Weintrauben -einfach alles. Hachja, das war schon ein Erlebnis. Aber bitte haltet mich jetzt nicht für verrückt, weil ich von diesen an sich normalen Nahrungsmitteln so begeistert bin. Doch haltet selbst erstmal vier Monate ohne die oben genannten Sachen aus. Gar nicht so einfach, das könnt ihr mir glauben. :b
Die Abende verbrachten wir meistens außerhalb des Hostels. Einmal gingen wir in eine Disco (endlich mal wieder Party), das andere Mal waren wir mit Leuten, die wir in unser Hostel und in der Disco kennen lernten, in einer Bar Essen. Öfters gingen wir auch nachts im Ozean baden, was bei uns allen eine leichte Erkältung nach sich zog. Kurz: wir genossen in vollen Zügen unsere neu gewonnene Freiheit.

Mhhh Pizza

Der Leuchtturm

Blick auf Accra

Der von der britischen Kolonie erbaute Hafen

that's me

Traurig, unser gemütliches Hostel schon wieder verlassen zu müssen, aber auch gespannt auf unsere nächste Unterkunft, zogen wir weiter nach Busua. Dazu mussten wir 6 Stunden Bus fahren, um dann nochmal 30 Minuten mit den Taxi zurückzulegen. Abends kamen wir dann endlich erschöpft in dem verschlafenen Fischerdorf an. An diesem ersten Abend lief nicht mehr viel, außer essen, duschen, eine kurze Planbesprechung für die nächten Tage, bis wir schließlich in unsere Betten fielen und schnell einschliefen. Am nächsten Tag ruhten wir uns von den stressigen Strapazen am Vortag aus. Wir badeten, spielten zusammen mit Einheimischen Volleyball, lasen und ließen den Tag zur Abwechslung mal ruhig ausklingen. Am nächsten Tag wollten wir nämlich in den Kakum-Nationalpark, somit mussten wir abermals früh aufstehen (und das im Urlaub, also wirklich!).
Dieser Nationalpark umfasst im Wesentlichen mehrere Hängebrücken, die in ca 20 - 50 Meter Höhe über den Erdboden verlaufen. Passiert man diese wackeligen, schmalen Brücken, so wird man mit einem einzigartigen Blick über den Urwald belohnt. Das einzig negative an der Sache: spätestens nach einer halben Stunde ist man jeden Weg gegangen und somit fertig mit der Besichtigung. Viel zu sehen, außer den Pflanzen, gibt es nicht. Dafür werden aber noch verschiedene Führungen durch den Urwald angeboten, bei denen einem die Vegetation und deren Nutzung erklärt wird. Wir entschieden uns aber dagegen, nicht zuletzt wegen des Geldes.

Eine (bzw zwei) der Hängebrücken im Kakum-Nationalpark

Ghanaischer  Urwald

...

Nichts für Menschen mit Höhenangst ^.^

Auf geht's!

"Über den [Bäumen], muss die Freiheit wohl grenzenlos sein" :D

So Leute, gerade ist mein Internet abgestürzt. Deswegen muss ich den ganzen Text ab hier jetzt noch einmal schreiben, ich hoffe ihr wisst das zu schätzen... Maaaan, ich war fast fertig. ;[

Alsooooooo, erneut:
Nachdem wir nun vom Kakum-Park zurück in unser Hostel kehrten, merkten wir, dass der Urlaub irgendwie viel zu schnell vorbei ging. Denn eigentlich müssten wir am nächsten Tag wieder nach Hause fahren. Aber da wir so noch überhaupt keine Lust dazu hatten, beschlossen wir einfach noch zwei Tage ran zu hängen. Schnell riefen wir Dada an und fragten, ob das ok sei. Er sah darin jedoch auch kein Problem und somit war es beschlossene Sache. Der nächste Tag wurde also noch chillig am Stand verbracht, bevor es dann nach dieser Nacht wieder nach Accra ging. Wir wollten nämlich nochmal im Rising Phoenix vorbei schauen. Dort wurden wir mit offenen Armen und einem wissenden Lächeln von wegen "Einmal Rising Phoenix, immer Rising Phoenix" empfangen. Doch als auch diese Nacht vorüber ging, hieß es am folgenden Abend nun endgültig abzureisen. Wir verabschiedeten uns von allen und vergaßen dabei ganz die Zeit. Somit verpassten wir, ganz nach ghanaischen Zeitgefühl, fast den Bus. Am Ende wurde es dann sogar noch stressig und hektisch, richtig ungewohnt nach diesen Urlaub (und eigentlich generell in Ghana). Zum Glück war der Bus aber noch da, weswegen wir 15 Stunden später zu Hause in Jirapa ankamen.


Spielende Kinder in Busua

Die Fischer meinten, dass seien Haie, aber für mich sieht das eher
nach Delfinen aus. Was denkt ihr?

Joar, sollte man nicht zimperlich sein, wenn man am Stand lang läuft :D

Fischerboot

Noch mehr Fischerboote

Urlaub genießen B-)

Da müssen auch die Kinder mit helfen,
wenn ein Schiff ans Land gezogen wird.

Auf zum Strandspaziergang ...

... über Stock & Stein.

Hier unsere Reisroute
Rot = Hinweg
Blau = Rückweg
Nach dem Urlaub blieben Anna-Lena und Carlotta noch zwei Tage bei uns, bevor auch sie zu ihrer Gastfamilie zurückkehrten. Mittlerweile sind wir bereits 1,5 Wochen hier und haben uns auch schon eingelebt. Morgen übernachte ich mal wieder im Waisenhaus. Auch meine Haare habe ich wieder machen lassen, aber diesmal ein bisschen anderer Style als letztens. Doch seht selbst: 

Bitte den verpeilten Blick unbeachtet lassen, es geht schließlich um die Haare^^

So, damit beende ich den Blogeintrag, es ist nämlich schon wieder ziemlich spät, 00:32 Uhr um genau zu sein. Und welch Wunder, ich höre gar keine Hahn krähen! Hoffentlich hält das auch an, bis ich eingeschlafen bin. :D

Gute Nacht also,
eure N.




Sonntag, 18. Januar 2015

Ab nach Burkina Faso

Hallo hallo hallo,

viel Zeit ist vergangen, lange habe ich nichts mehr gepostet - I know. Aber es war echt viel los, sodass ich gar keine freie Minute dafür gefunden habe. Erst Silvester mit allem drum und dran und danach ging's für mich noch in den Urlaub für ca 12 Tage. Aber jetzt bin ich ja wieder da und als Entschädigung gibt es gleich zwei Posts auf einmal: Eintrag 1 über die Tage um Silvester, Eintrag 2 über meinem Urlaub. Und das alles mit gaaanz vielen Fotos. :-)

Nach Weihnachten kamen uns die anderen sieben Freiwilligen von unserer Organisation besuchen. Damit es nicht so langweilig wurde, planten wir einen Ausflug nach Wechiau. Dort fließt nämlich der Grenzfluss Black Volta, auf dem man auch eine Kanufahrt machen kann, mit dem Ziel Nielpferde zu sehen. Da dieser Platz aber ein Stückchen entfernt ist und vor allem die Straßen nicht so gut sind, hieß es an diesem Tag zeitig aufstehen. Zuerst ging es eine Stunde mit den Trotro nach Wa, um von dort aus ungefähr drei Stunden nach Wechiau weiterzufahren. Ich glaube alle waren froh, als wir endlich ankamen. 
Da es schon ziemlich spät war, kauften wir uns schnell etwas zu Essen, packten unsere Sachen in unsere Zimmer für die Nacht und machten uns zu den kurzen Fußmarsch zum Fluss auf. Vorher bekamen wir noch sehr schicke Schwimmwesten, die jeder überziehen musste. 

Endlich da!

Stylisch, stylisch in orange

Des Wandern ist des Freiwilligen Lust

Erstmal angekommen, hieß es auch schon in den wackeligen Booten Platz nehmen, was schwieriger war, als es aussieht. Wir wurden auf zwei Kähne aufgeteilt und los ging's! Die Fahrt an sich war sehr entspannend, was wohl nicht zuletzt daran lag, dass wir überhaupt nichts machen mussten, außer still zu sitzen und den Blick entweder über das rechte ghanaische, oder über das linke Ufer von Burkina Faso schweifen zu lassen. Naja, so ganz stimmt das dann doch nicht, da wir die ganze Zeit das Wasser, was immer wieder ins Boot schweppte, mit einen kleinen Becher wieder in den Fluss befördern mussten... in Deutschland undenkbar, in Ghana nichts besonderes.
Der Höhepunkt der Fahrt war erreicht, als wieder endlich die Nilpferde ersichten konnten. Wir standen auf einer kleinen Insel im Fluss und waren nur etwa zehn Meter von diesen riesigen Tieren entfernt. Ganz schön beeindruckend! Leider sah man von ihnen nicht ganz so viel, da sie ja im Wasser waren. Also kuckten im Wesentlichen nur die Ohren, oder ab und zu auch der ganze Kopf, heraus. Aber einmal kämpften zwei Flusspferde kurz miteinander, da sah man auch das gefährliche Gebiss der Giganten. 
Nach 15 - 20 Minuten wachsamer Beobachtung hieß es allerdings schon wieder umkehren, da es ja in nicht allzu ferner Zukunft dunkel werden würde. Also wieder ab ins Boot und zurück. Die Planung klappte nicht ganz, denn es wurde immer kälter und die Sonne sank tiefer und tiefer, bis sie schließlich ganz verschwand. Also fuhren wir den Großteil der Strecke unter dem klaren Sternenhimmel zurück, was auch ganz cool war. Das Gute an der Sache war, dass man so Tiere sah, die einem tagsüber eher verborgen blieben, wie zum Beispiel Fledermäuse und eine zwei Meter lange Schlange.

v. v. n. h. : Kim, ich, Anna-Lena, Henri, Carlotta, Bootsfahrer

Jaaa... viel mehr Gewicht hätte das Boot nicht mehr tragen können :D

Ein Selfie muss natürlich auch gemacht werden B)


Hippo-watching

hippo family

Ein letzter Blick, bevor's auch schon wieder ins Boot geht

it's getting dark

In Finsternis über den Black Volta River


Spät abends kamen wir dann in unsere Unterkunft an, alle mit großen Hunger. Somit fingen die einen mit kochen an, die anderen spielten lieber Ludo. :p 
Am nächsten Tag mussten wir zwei Stunden auf unser bestelltes Trotro warten. Verlassen saßen wir da und warteten, als es endlich um die Ecke bog. Als alle drin waren ging es auch schon wieder los Richtung Jirapa. Auf dem Weg bekam der rechte Vorderreifen einen Platten, aber so gechillt, wie der Fahrer darauf reagierte, ist das wohl nichts ganz so seltenes. Wir mussten zwar alle aussteigen, aber innerhalb 10 Minuten war alles wieder Fahrtüchtig und die Heimreise konnte fortgesetzt werden.

Ludo: vergleichbar mit Mensch-ärgere-dich-nicht, nur vieeel lustiger!

Die Wartezeit wurde natürlich sinnvoll genutzt


Und zum Schluss noch ein paar Worte zu Silvester: Leider mussten wir abends zuerst in die Kirche, die auch bis Mitternacht ging. Da einige andere Freiwillige und ich Silvester aber nicht in der Kirche verbringen wollten, schlichen wir uns nach einer Stunde raus, um unter uns wenigstens ein bisschen zu feiern. Später wurde noch Lagerfeuer gemacht, die Familie kam dazu und es gab Knüppelkuchen und Pancakes. Früh um 7 Uhr ging ich dann auch endlich schlafen, das erste Mal im Jahr 2015.

Einmal lächeln bitte :)

totally verpeilt ;D
kaaalt nachts bei nur 20°C

Mhhh, let's eat!

Alles in Allem also ein ganz schöner Abend. Trotzdem bin ich froh, wenn ich nächstes Jahr wieder Silvester in Deutschland feiern kann, mit Feuerwerk, Raketen und all dem Zeug.

Der nächste Post über den Urlaub kommt so schnell wie möglich, versprochen!

Bis bald also,
Nono